Anke Schöttler hat uns an digitalen INKLUSIVA-Tag die EiS-App vorgestellt.

Wir haben sie gefragt, welche Herausforderungen für die Teilhabe für Alle und ein gemeinsames Leben in 2030 bestehen. Und, welche Ideen sie für ein selbstbestimmtes und gemeinsames Leben hat. Sie hat uns geantwortet:

Wir stehen vor der Herausforderung, dass auch digitale Tools barrierefrei zugänglich sein müssen. Die Bedürfnisse von Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten, mit Hör- und Seh-Behinderungen müssen von Anfang mitbedacht werden. Dazu müssen Menschen mit Behinderungen als wichtige Expert*innen gehört und als Tester*innen in die Entwicklung einbezogen werden. Dadurch entstehen Begegnungen und die Bedürfnisse der Zielgruppe können viel besser verstanden und bedient werden.

Bei der Entwicklung der EiS-App haben wir genau das gemacht. Die inklusive Sprachlern-App – kurz die EiS-App – ist ein digitales Tool für die Unterstützte Kommunikation. Die EiS-App sensibilisiert für unterschiedliche Kommunikationsbedürfnisse. Begriffe werden multimodal dargestellt: METACOM-Symbol, Wort, Audio und Gebärdenvideo. Das Gebärden-Team besteht aus Kindern mit und ohne Behinderungen, die die Gebärden lautsprachunterstützend einsetzen. So werden alle zu Rollenvorbildern und ermöglichen ein Peer-to-Peer Empowerment. Diese Kinder sind auch die ersten Tester*innen für Weiterentwicklungen und werden, genau wie alle weiteren Nutzer*innen, als wichtige Feebackgeber*innen gehört.

Wenn bis 2030 alle Informationen – egal ob von öffentlichen oder privaten Anbietern – selbstverständlich auch in Leichter/ Einfacher Sprache, mit Untertiteln, Bildbeschreibungen und Gebärdensprachdolmetschung zur Verfügung gestellt werden sind wir der gleichberechtigten Teilhabe aller ein ganzes Stück näher gekommen. Denn dann können Begegnungen auf Augenhöhe stattfinden und alle Perspektiven in der Gesellschaft berücksichtigt werden.